METAL INVASION Festival am 14./15.10.
2011


Front-Of-Stage-Bericht von Roidi

 

Was für 'ne tolle Sache! Keine halbe Autostunde von Cham entfernt spielten BOLT THROWER und Co. beim METAL INVASION FESTIVAL in der Straubinger Messehalle.



FREITAG

Unsere Ankunft war zu „As I Lay Dying“. Da wir noch das Eintrittsbändchen holen mussten und die Schlange an der Ausgabe doch sehr lange war, sah ich diese Band nicht mehr.

Rechtzeitig zu „Sodom“ war ich dann allerdings in der Halle! Überraschungen gab es bei Tom Angelripper und Co. nicht, die Fans feierten ihn und die Band lieferte eine anständige Show ab. Die Setlist war abwechslungsreich genug, Neues und Altes gut gemischt!

„Die Apokalyptischen Reiter“ setzten showmäßig noch einen drauf! Mit einer großen Kanone schossen sie Geldscheine ins Publikum (Die Echtheit der Scheine habe ich nicht überprüft!). Die große Anzahl von Fans war auch hier gut im Geschehen dabei und machte z.B. fleißig mit, als riesige Gummibälle ins Publikum geworfen wurden. Eine Band, die mich musikalisch überzeugte und auch Spaß machte.

„Amon Amarth“ waren dann der Höhepunkt des Tages. Auf gewohnt hohem Niveau zeigten die Schweden, wie Viking Metal zu sein hat. Die Fans feierten sie frenetisch, als Songs wie „Pursuit Of The Vikings“, „Death In Fire“ oder „Runes To My Memory“ durch die Halle dröhnten. Apropos Sound: Die Location bot bei einer großen Menschenmasse noch den besten Klang, ansonsten hatte man es teilweise mit Nachhallen zu tun, wenn man nicht direkt in vorderster Front stand.



SAMSTAG

Da uns die Jungs um „Mosfet“ interessierten, waren wir bereits um 12.30 Uhr am Start. Um diese Uhrzeit waren viele Besucher teilweise noch in der Schlafhalle und machten dort ebenso wie auf den Parkplätzen rund ums Gelände noch oder schon wieder mächtig Party. Dennoch konnten sich einige aufraffen, dieser interessanten Band aus Österreich zuzuhören. Die Instrumente präzise beherrschend boten die Jungs hohes spielerisches Niveau in Richtung Thrash-/Deathmetal. Blastbeat-Teile untermalt von geilen MOSH-Parts und sauberer Gitarrenarbeit – für jeden war etwas dabei. Nur das Publikum konnten sie noch nicht so richtig überzeugen zu dieser Uhrzeit.

Kurz darauf enterten „Dust Bolt“ die Bühne. Diese Kapelle konnte schon deutlich mehr Leute aus den Fängen des Schlafsaals und der Parkplatzpartys reißen. Es ging dann auch gleich mit dem vollen Brett Thrashmetal los, wobei auch die Bühnenshow sehr professionell rüberkam. Diese Rotznasen könnten die unehelichen Kinder von Mille und Co. sein, da kein Bandmitglied meines Wissens über 20 Jahre alt ist. Die für diese unchristliche Uhrzeit anwesende große Menge ging auf jeden Fall ab, nicht zuletzt auch angestachelt von der Band selbst. Ein gelungener Auftritt!

„Thulcandra“, eine Blackmetalband aus München, gefielen mir ebenfalls relativ gut, auch wenn ich nicht der Hyper-Blackmetalfan bin, technisch war diese Band auf jeden Fall ganz ok.

Die Recken von „Wolfchant“ kamen als Nächstes in die bereits angenehm gefüllte Halle. Diese Burschen verstehen es gut, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Am Gesang haben sie mittlerweile Verstärkung bekommen, so dass nun zwei Sänger mit- und ab und zu auch gegeneinander ihr Kehlengold zum Besten geben. Auf jeden Fall muss man nicht studiert haben, um diese Pagan- / Viking-Klänge zu verstehen – sie gehen sofort in die Beine und dementsprechend hüpfte auch die Masse kontrolliert hin und her.

Nach einer kurzen Auszeit - auch ein Metaller muss mal essen - waren wir zum Schluss von „Gama Bomb“ wieder da. Allerdings stellte sich mir die Frage, was der stark alkoholisierte Typ da auf der Bühne zu suchen hat?!? Will der singen oder was? Ein seltsames Schauspiel! Ich möchte jetzt keine Band-Kritik abgeben, aber die wenigen Momente, die ich von den Ir(r)en mitbekam, hatten mich jetzt nicht beeindruckt – und ja, sie haben auch musiziert ... aber das für mein Verständnis nicht besonders gut. Ich glaube, das werd ich für mich vorerst mal unter „versemmelter Auftritt“ abhaken.

Die Halle wird immer voller, denn jetzt kommen die Ungarn – Ektomorf werden vermutlich wieder die Massen zum Ausflippen bringen. Ich bin gespannt, welche Songauswahl sie dabeihaben werden und wie sie diese rüberbringen. Und schon geht’s los! Wabernde, unabwechslungsreiche 3-Ton-Songs werden runtergerotzt, teilweise mit kurzen musikalischen Lichtblicken. Das Publikum hat aber Spaß! Ich sehe nach oben, ob irgendwo aus der Decke Nervengift kommt, das die Musikwahrnehmung trübt ... aber nichts. Es sind wirklich Ektomorf selbst, die es schaffen, das Publikum für sich einzunehmen. Nur einmal, als die Meute „Fuck You All“ fordert, meint der Shouter Zoli spaßig, ob die Leute ihn und die Band mit dieser Aussage meinten – ein einsamer Metalhead schreit „YESSS!!!!“... ok, ich geb's ja zu, das war ich. Aber so eine Gelegenheit kommt so schnell sicher nicht wieder! Dem Willen des Volkes wird entsprochen und sie fickten uns alle! Irgendwann ging dann noch die Gitarre von Zoli kaputt ... als die Band dann kurzfristig nur noch mit einer Klampfe spielte, dachte ich für mich, dass es jetzt nicht wirklich anders klingt. Von irgendwelchen Melodieläufen oder ansatzweisen Breaks o.ä. wagte ich ja gar nicht zu träumen. Das Publikum aber feierte die Band! Fast zuletzt wurde dann noch Johnny Cash akustisch zelebriert – auch hier stand das Publikum hinter Ektomorf!

Im Nachhinein betrachtet überwiegen dann doch meine positiven Eindrücke ... mein Vordermann hatte nämlich eine köstliche Pizza und die duftete...mmmh!

MEIN Fazit: Diese Band ist musikalisch an diesem Tage nicht zu unterbieten, ich persönlich werde nie verstehen, was man an EKTOMORF finden kann – aber das Publikum hatte Spaß ... und das ist das Wichtigste bei einem Festival! Musik ist schließlich Geschmackssache – und nicht jeder mag ungarischen Eintopf :-)



Anschließend machte ich wieder eine kleine Pause, die Blackmetaller von „Dark Funeral“ hätten für mein Verständnis auch am Nachmittag spielen können, aber für einen Fan war es sicher das Höchste. Auch zu „Soilwork“ kann ich nicht viel sagen, die Masse war auf jeden Fall gut gelaunt und feierte die Band.



Die absolute Krönung des Tages für mich waren allerdings „Bolt Thrower“. Der Kampf um die erste Reihe lohnte sich zu 100 Prozent. In gewohnter Brachialität wurden die Songs zelebriert, untermalt von dezent eingesetzten Flammenpyros auf der Bühne. Jeder Todesblei-Fan der alten Schule kam hier auf seine Kosten! Auch wenn musikalisch eher der Death-Metal-Hamburger dargeboten wurde (d.h. keine Gefahr von Überforderung des Publikums) ... er war perfekt angerichtet und ihr wisst es alle ... falls man sich ab und zu 'nen Hamburger einbildet, schmeckt dieser total geil, wenn man ihn bekommt! Aber jeden Tag müsste ich diesen jetzt nicht haben ... ich rede schon wieder vom Essen ... hab immer noch den leckeren Pizzageruch von vorhin in der Nase :-)

Ein besonderes „Geschenk“ machte mir der Sänger Karl Willetts, als er in den Fotograben sprang und die 1. Reihe händemäßig abklatschte. Neben mir stand ein Mädel mit schulterlangen, blonden Haaren – sie bekam einen Schmatz auf die Wange – dann sah er mich daneben (mit meinen ebenfalls blonden langen Haaren) und gab mir auch einen Schmatz! Ich war mir nicht sicher, ob dies Absicht war oder ein Versehen – aber spätestens, als er meine leicht unrasierte Wange spürte, hatte ER zumindest Klarheit :-) Irgendwann war's dann soweit und der finale Donnerschlag explodierte in der Halle! Schön wars!


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Zur Metal Invasion-Homepage: http://www.metal-invasion-festival.de

Impressionen sind hier zu finden:

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